Tascam DR-07 vs. Sony ICD-SX750

Ich habe ein Upgrade für meinen Sony ICD-SX750 gesucht. Bei dem Sony hat mich ein relativ auffälliges Rauschpegel den eingebauten Mikrofone und ein relativ schmales Stereobild gestört.

Von vorne weg: ich brauche ein Aufzeichnungsgerät als Pendant zu einer videofähigen SLR Kamera. Es muss ausreichend gute Mikrofone haben um Umgebungsgeräusche für Atmosphäre aufzunehmen und es muss (wahlweise) das Signal von einem Richtmikrofon aufzeichnen können.

Zum TASCAM DR-07:

Verarbeitung des TASCAMs ist für ein Kunststoffgehäuse schon nicht schlecht, es knirscht nichts, die Teile der Schale passen mechanisch gut zusammen, leider aber nicht optisch. Das heißt, die Linien der Ober- und Unterschale treffen sich nicht, am Rande den eingeklebten Seitenpanels schaut der Kleber raus. Das gibt ein Gefühl, man hätte ein Spielzeug oder eine Seifenschale in der Hand. Na gut, das Gerät ist nicht zum Anschauen da, nur zum Ton aufnehmen.


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Beim Einschalten fällt auf, dass die Tasten sehr laut sind. Ja, sie haben einen gut definierten Druckpunkt und sind leicht zu finden und auch nicht zu nah an einander, leider sind sie Knöpfe nur “lose” zwischen den eigentlichen Schalter und das Gehäuse eingelegt, was beim Drücken zu einem ungedämpftem, lautem KLAMPF! führt. Man hat das Gefühl, das Gehäuse wäre innen leer, so schallt es.

Positiv fand ich das Drehrädchen zum Einstellen des Aufnahmepegels, es ist durch versenken gegen versehentliches Verdrehen geschützt und ermöglicht ein stufenloses Einpegeln. Leider wird das Streifen mit einem Finger an dem Gehäuse sehr laut auf die Mikrofone übertragen, also nix mit unauffälligem Nachregeln während der Aufnahme (außer mit externem Mikro natürlich).

Das Bedienkonzept mit dem Drehrad ist recht gut, vor Allem das Durchsuchen einer Aufnahme. Ein Manko ist, dass das Drehrad recht schwer zu erreichen ist – wenn man das Gerät so hält, dass man gut an den Pegelregler und die Aufnahmetaste kommt, muss man entweder das Griff umlegen, oder mit dem zweiten Hand ran. Das Drehrad selbst hat ein Bisschen zu viel Widerstand, was gerade bei Menüführung stört: die Kraft, die man anbringen muss, um das Rad in Bewegung zu setzen, führt meist zum Verdrehen des Rades gleich um 2 Schritte. Ist aber sicherlich Gewöhnungssache.

Bei dem Display fiel mir auf, dass die Pegelanzeige keinerlei Skala hat – es gibt zwar Striche, aber keine Zahlen dazu. Man darf nur raten, wo was ist. Nicht so schlimm, wenn man aber auf Zahlen an der Skala verzichtet, wäre es IMO sinnvoller nur wenige Striche anzubringen (z.B -3, -12 und -20dB). Das ist schneller zugeordnet, als 10 Striche ohne Kommentar.
Außerdem ist das Display gut, man kann sogar das Kontrast einstellen, was gerade bei Bedienung in kalter oder heißer Umgebung sehr hilfreich sein kann.

Ein K.O. Kriterium für mich – und der Grund, warum ich das Gerät an Thomann zurückgeschickt habe (LOB LOB für die BESTE Kundenbetreuung die ich je erlebt habe!) war das Eigenrauschen den eingebauten Mikrofone. Verglichen mit ICD-SX750 (Preispunkt ähnlich, um 140€) ist das eine Katastrophe. Ja, wenn es ausreichend laut ist, dass man die Verstärkung herunter regeln kann, liefert das Gerät ein schönes Ton, aber mag es leiser werden, sagen wir mal am Abend, wo man mit normalen Stimme am Tisch etwas bespricht, dann wird es sofort auffallen: selbst wenn alle die Klappe halten, spricht das TASCAM weiter.

Schneller Test – einfach beide Geräte neben einander im Abstand von 15cm gelegt, Aus ca. 40cm gesprochen, beide Geräte auf (fast) max. Verstärkung, so dass es das gleiche Pegel rauskommt (ca. -4dB Spitze), alle Limiter, Filter, sonst noch was aus, Aufnahme!. Die Dateien sind als WAV aufgenommen worden und fürs Web in 192kbps MP3 mit LAME umgewandelt.

Sony ICD-SX750:
[audio:http://www.biasedlogic.com/wp-content/uploads/2011/01/Sony-ICD-SX750.mp3|titles=Sony ICD-SX750]
Sony ICD-SX750 als WAV

Tascam DR-07:
[audio:http://www.biasedlogic.com/wp-content/uploads/2011/01/Tascam-DR-07.mp3|titles=Tascam DR-07]
Tascam DR-07 als WAV

Und noch zwei Bilder zum Inhalt der Packung:

Marek

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